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Überholen statt in Fusstapfen treten

Hunde! Das ist wohl etwas vom Ersten, was den vielen Kunden der Firma Stöcklin Möbel in den Sinn kommen würde, wenn man sie auf die persönliche Seite der Familie Hofer ansprechen würde. Und natürlich Küchenmöbel. So war es naheliegend, das Gespräch mit Käthi, Dani und Sarah über den zurückliegenden Generationenwechsel im Unternehmen während eines Spaziergangs in Begleitung ihrer Vierbeiner zu führen.

 

 

 

 

 

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Im Aescher Familienbetrieb ist wie immer viel los. Draussen wird Holz angeliefert, drinnen sind die über 70 Mitarbeitenden eifrig bei der Sache. In den Fabrikhallen laufen die Maschinen auf Hochtouren und auch in der Verwaltung herrscht reges Treiben. Mittendrin Geschäftsführer Dani Hofer und seine Schwester Sarah als Marketingleiterin, immer voll eingespannt, konzentriert bei der Arbeit. So sind die beiden auch kurz erstaunt, dass der Ende 2021 abgeschlossene Generationenwechsel in der Familienunternehmung nun schon über ein halbes Jahr zurückliegt – die Zeit scheint zu fliegen. Ein guter Zeitpunkt also für einen ersten Rückblick, gemeinsam mit ihrer Mutter Käthi Hofer. Für solche tiefgreifende Gespräche gibt es in der Geschäftigkeit der Firma allerdings kaum genügend Musse. Dafür gehen die drei, in guter Familientradition, am liebsten mit ihren Hunden spazieren.

Szenenwechsel also. Nur wenige Minuten vom Betrieb entfernt wähnt man sich in einer anderen Welt. Die Aescher Klus ist ein Naturparadies, die herrlichen Weinberge laden zum Spazieren, die Hunde freuen sich, die Gedanken bekommen Raum.

 

 

Wie war das nun genau im Dezember 2021?

Käthi Hofer: Kurz vor Weihnachten habe ich meine Aktien an Dani und Sarah überschrieben und damit den fünf Jahre langen Prozess des Generationenwechsels auch rechtlich vollzogen.

 

Fünf Jahre sind eine lange Zeit. War es so schwierig, sich von der Firma zu lösen?

Käthi Hofer: Das scheint vielleicht von aussen lange. Aus Sicht eines Familienunternehmens, das in Generationen denkt, ist das halt einfach die Zeit, die eine solide Lösung manchmal braucht.

Dani Hofer: Dazu kommt, dass wir währenddessen auch operativ stark beschäftigt waren. Ich bin seit 2016 Geschäftsführer und wir sind in der Zeit kontinuierlich gewachsen. Zuerst kommt immer der Kunde, die aktuellen Aufträge, das nächste Projekt. Und dann erst Internes. So ist das halt bei uns … So war es schon immer.

Käthi Hofer: So verfliegen dann auch fünf Jahre schnell. Aber ich bin sicher, dass es uns gutgetan hat, uns diese Zeit auch zu nehmen.

 

Inwiefern gutgetan?

Käthi Hofer: Erstens sind wir alle drei fünf Jahre reifer geworden und zweitens hat sich die Ausgangslage währenddessen auch nochmals geändert. Dani hat die Geschäftsleitung übernommen und bereits viele Entwicklungsprojekte vorangetrieben. Später ist dann auch Sarah in die Firma gekommen und hat in der Organisation Fuss fassen können.

 

 

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Heute ist Sarah Hofer Mitinhaberin und leitet Marketing, Innendienst und Administration. Wie kam es dazu?

Sarah Hofer: Was sich heute ganz natürlich und logisch anfühlt, war so nicht geplant. Denn für mich war die Firma in der Kindheit vor allem der Ort, wo meine Eltern arbeiteten, mich zog es in einen ganz anderen Bereich, die Spitzengastronomie. So machte ich auch dort meine Ausbildung und meine erste Karriere. In die elterliche Firma kam ich vor etwas mehr als fünf Jahren, als ich, vermeintlich zwischen zwei Engagements in der Sternegastronomie, Dani in einer besonders hektischen Phase für ein paar Monate unterstützen wollte. In Teilzeit, als Mädchen für alles.

Dani Hofer: Sarah kam auf einmal nicht als Besucherin oder als Schwester in die Firma, sondern als Mitarbeiterin. Da realisierten wir beide, dass sie im Detail gar nicht wusste, was wir hier eigentlich genau tun. Ich fand das schade und legte viel Wert darauf, dass sie den Betrieb, unsere Produkte und Kunden genauer kennenlernt. Dazu ist ein Einstieg in der Einkaufsabteilung sicher optimal.

Käthi Hofer: Das meinte ich damit, dass sich die fünf Jahre mehr als gelohnt haben. Wir sind jetzt noch breiter aufgestellt, als Familie noch mehr in der Firma verankert.

 

Seit der Aktienübergabe ist über ein halbes Jahr vergangen. Wie fühlt sich die neue Situation an?

Käthi Hofer: Ich bin sehr glücklich damit, wie sich alles entwickelt hat. Glücklich und erleichtert.

 

Wieso erleichtert?

Käthi Hofer: Ich habe mich immer gefragt, wie lange ich der Firma guttue. Ob ich den richtigen Zeitpunkt für mein Ausscheiden finde. Nun sehe ich, dass Dani und Sarah ihren Platz gefunden haben und ich bin ja immer noch da, wenn ich gebraucht werde. Ich freue mich, dass ich immer noch ab und zu um Rat gefragt werde, aber nicht mehr aktiv eingreifen oder Entscheidungen treffen muss.

 

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Dani Hofer: Im Verwaltungsrat wollten wir dich ja auch unbedingt weiterhin dabeihaben. Und dann bist und bleibst du ja auch noch unsere Mutter!

Käthi Hofer: Ich las mal einen Spruch, der mir in Erinnerung blieb und der mir dazu einfällt: „Wer überholen will, darf nicht einfach in die Fussstapfen der Vorgänger treten!“

Dani Hofer: Als Überholen habe ich das nie gesehen. Eher als Weiterführen, die Geschwindigkeit, mit der sich das Unternehmen immer schon bewegt hat, beibehalten. Den Maschinenpark haben wir schon immer auf dem neuesten Stand gehalten, Prozesse werden laufend optimiert.

Sarah Hofer: Nicht zu vergessen die ganzen digitalen Projekte!

Dani Hofer: Unser neues ERP-System braucht gerade viel Energie, wird uns aber nochmals einen grossen Schritt weiterbringen.

Sarah Hofer: Und auch unsere neue Website will laufend gepflegt und weiterentwickelt werden.

Käthi Hofer: Ich sehe, die Firma läuft auf Hochtouren – auch ohne mich. Ein wirklich gutes Gefühl!

 

Dann kehrt kurz Ruhe ein, der Anstieg zum Waldrand wird steiler, die Hunde fordern ihre Aufmerksamkeit und die drei geniessen den Ausblick auf die Klus. Bevor sie sich wieder trennen und in den Alltag zurückkehren, nehmen die Hofers gemeinsam noch ein Glas Wein beim befreundeten Winzer Antoine Kaufmann. Wein! Das wäre dann wohl die zweite Leidenschaft, die gleich nach den Hunden die Familie eint. Dementsprechend wird mit einem Glas erfrischendem Aescher Crémant angestossen. Auf den erfolgreichen Abschluss des Generationenwechsels und auf die vielen neuen Kapitel der Familiengeschichte, die Dani und Sarah jetzt selbst schreiben werden.

 

 

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