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Alles begann mit einem Tisch im Schlafzimmer

Marc Herren von der Firma Kinova verkauft jährlich über 100 Küchen. Er weiss, was Foodies lieben – und findet selbst, dass es in der Küche ruckzuck gehen muss.

 

Marc Herren ist so etwas wie ein Pionier in der Küchenbranche: Vor acht Jahren beschloss er, Küchen im Internet zu verkaufen. «Ich wollte den Verkauf von der Beratung entkoppeln», sagt er. Und gründete seine Firma Kinova Küchen GmbH. An einem grossen Schreibtisch im Schlafzimmer akquirierte der gelernte Schreiner seine ersten Kunden: Die meisten waren selbst Hand- oder Heimwerker. Den Durchbruch brachte eine Villa, die er mit Küchen ausstatten durfte. Den Ertrag investierte er in das erste Büro für die Kinova.

 

Heute sitzt Marc Herren nicht mehr im Schlafzimmer, sondern im geräumigen Showroom in Worblaufen, mit schmucker Terrasse und Blick auf die stahlblaue Aare. Seine Firma Kinova zählt neben ihm vier weitere Mitarbeitende und läuft bestens. Mittlerweile hat sich der Verkauf grösstenteils vom Internet ins «stationäre» Geschäft verschoben, wie er es nennt. Will heissen: Viele Kunden finden ihn zwar immer noch im Netz, aber die meisten besuchen seinen Showroom, lassen sich beraten und bekommen dann eine Küche, die genau auf ihre Wünsche zugeschnitten ist. Marc Herren sagt: «Manche kommen aus Zürich und fahren auf dem Weg an fünfzig Küchenbauern vorbei.» Dass die Leute von so weit her kommen, macht Herren und sein Team sichtlich stolz.

 

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Das Erfolgsgeheimnis von Marc Herren ist seine individuelle Betreuung. Jede Küche, die er verkauft, ist ein Einzelstück. Die Kunden können wählen, welche Oberfläche, Griffe und Farbe sie möchten, welche Eigenschaften die Küche haben muss.

 

Das Geschäft von Kinova lebt von Innovationen und Trends – und Herren ist am Puls der Zeit. «Ich beobachte, dass die Farben der Küchen sich ziemlich genau an den Autofarben vorhersagen lassen», sagt er. Wenn also Dunkelgrau heute bei den Autos in ist, wird es in einigen Jahren auch als Trendfarbe bei den Fronten gefragt sein. Momentan sind Erdtöne, Pastellfarben und Schwarz beliebt.

 

 

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Bei den Oberflächen ist das Material der Stunde Lino. Es ähnelt dem Linoleum, der auch für den Boden benutzt wird. Die Oberfläche ist matt, warm und vor allem leicht zu reinigen. «Genau das Richtige für Leute, die viel in der Küche sind und nicht gern putzen», sagt er. Einmal mit einem feuchten Tuch darüberwischen und die «Tööpe» sind weg.

 

Marc Herren weiss, wovon er spricht. Er stammt aus einer Schreinerfamilie, ist selbst gelernter Schreiner und Betriebswirt. Ach ja: und Hobbykoch. Er schwärmt von einem auf den Punkt gegarten Lachs, zart wie Butter. Mit Ratatouille. Oder von seinem Tintenfisch aus dem Dampfbackofen. «Ich koche gerne für Gäste. Aber bei mir muss es zack, zack gehen», sagt Herren. Er war mal Truppenkoch. «Ich schlage das Kochbuch auf, lese das Rezept durch und mache das Buch dann zu.» Konsequent sein muss Marc Herren auch im Berufsleben – und das Gewünschte vom Möglichen trennen. Viele Kunden haben grosszügige Wohnungen: Für sie ist die Küche Vorzeigeobjekt und Designelement in einem. Doch nicht bei allen passt eine Inselküche in die Wohnung. «Manche Kunden kommen zu mir mit einem Bild von Pinterest. Aber wenn zu wenig Platz da ist, empfehle ich lieber eine klassische Küche, bei der man sich nicht gegenseitig auf den Füssen herumsteht.»

 

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Die letzten Jahre mit Corona waren für Kinova eine Bewährungsprobe. Mitarbeiter fielen aus, Bestellungen kamen anfangs nur zögernd rein, Küchengeräte waren verspätet. Marc Herren erinnert sich: «Für uns war in dieser Zeit vor allem unser Lieferant ein Fels in der Brandung.» Marc Herren ist voll des Lobes über den Familienbetrieb, die Stöcklin Möbel in Aesch BL: «Die Ware ist immer rechtzeitig da, tipptopp konfektioniert und kann einfach montiert werden.» Bei Küchen aus dem Ausland müsse man schon mal damit rechnen, dass Material für drei Küchen zusammengewürfelt ankommt. Dann verlieren die Monteure viel Zeit, um die Einzelteile wieder den entsprechenden Küchen zuzuordnen. Auch die Lieferfristen aus dem Ausland sind länger. Bis ein Ersatzteil kommt, kann es Wochen dauern. Bei Stöcklin Möbel ist das Element in wenigen Tagen da. «Meist merkt der Kunde nicht einmal etwas», sagt Herren. Die kurzen Lieferfristen sind auch von Vorteil, wenn ein Wasserschaden passiert und die Mieter ohne Kochherd und Backofen sind.

 

Marc Herren ist ein sehr genauer Mensch: Küchen mit präzise gefertigten Schubladen, sauberen Kanten und gut verarbeiteten Holzplatten machen ihm richtig Freude. Langfristig tue man sich mit Qualität einen grossen Gefallen, meint er: «Ist eine Platte nicht gut verarbeitet, merkt man es meist erst später: Wenn durch die Spalte Wasser einzieht und die Platten aufquellen.» Das soll bei seinen Küchen nicht passieren. Sie haben ihren Preis, sind dafür aber nachhaltig, weil sie sich weniger stark abnützen und lange schön bleiben.

 

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Marc Herren steht die Begeisterung ins Gesicht geschrieben, wenn er vor einer seiner zartgrünen Küchen steht und von Abdeckungen, Griffen und Usability schwärmt. Das Geschäft läuft gut, bald sollen mehr Mitarbeiter eingestellt werden. «Vor allem im Objektgeschäft ist das Potenzial gross», sagt er. Das heisst: überall da, wo mehrere gleich geplante Wohnungstypen gebaut werden. Denn bei Mietwohnungen sind schöne, hochwertige Küchen, wie sie Stöcklin Möbel liefert, ein Argument einzuziehen. Und wie siehts aus in seiner eigenen Küche? Da stehe eine weisse Lackküche, sehr funktional und praktisch. Der Truppenkoch kommt wieder durch, wenn Marc Herren sagt: «Es muss einfach funktionieren. Ich will in meiner Küche nicht gfätterle müssen.»